Mit einem Smartphone navigieren: Wie verwendet man es am besten? Wo liegen die Grenzen?

7 März 2018

Mit einem Smartphone navigieren: Wie verwendet man es am besten? Wo liegen die Grenzen? Einst war die Seefahrt Sache von erfahrenen Seeleuten, die nicht nur in der Lage waren, eine Seekarte zu lesen und Wetterdaten zu deuten, sondern auch mit Instrumenten eine Route zu berechnen, mit denen gewöhnliche Sterbliche nicht viel anfangen können. Die Zeiten ändern sich und machen auch vor der Seefahrt nicht Halt!

1. Die Fortschritte beim Bootfahren

Die technologischen Fortschritte der letzten Jahre haben zu einer Demokratisierung der Seefahrt geführt, die nicht nur das Boot und seine unverzichtbare Ausrüstung, sondern auch die Navigationsinstrumente betrifft. Diese Fortschritte erfolgten schrittweise und waren unter anderem dem Erscheinen von Seekarten (17. Jahrhundert) und Sextanten (18. Jahrhundert), vor allem aber dem GPS (GPS 100 Garmin 1991) zu verdanken!

2. Das Smartphone: ein echter Verbündeter

Im Jahr 2018 können Sie mit Ihrem Smartphone in der Tasche in See stechen. Die Zahl der Apps, die immer noch bessere Dienste anbieten, nimmt ständig zu: Inzwischen stehen fast alle Informationen, die für die Schifffahrt benötigt werden, in Echtzeit auf Knopfdruck zur Verfügung.

Welche Apps? Welche Tarife? Welche Verwendung?

Band of Boats vous conseille ces 3 applications:

  1. „Météo Marine“ (Karten und Wettervorhersagen)
  2. „Marine Imray Cartes“
  3. „Navionics“ (am häufigsten verkauft)

Die beiden letzteren umfassen eine Vielzahl von Diensten, die von der einfachen Geolokalisierung über sehr genaue Seekarten bis hin zur Unterstützung des Seefahrers reichen.

Der Preis ist zwar nicht unerheblich (60 € für die Navionics Europe Karte), aber im Vergleich zum Kauf sämtlicher Karten für die schiffbaren Zonen in Europa (durchschnittlich 30 € pro Karte) ist er eher moderat und die vielen Informationen, die über die App abrufbar sind, leisten sehr gute Dienste. So können über die Navionics-App die Karten für konkrete Zonen heruntergeladen, durch mehr oder weniger dicke Pfeile leicht lesbar gemachte Seewetterkarten heruntergeladen und die genauen Gezeiten und Wassertiefen zu einer bestimmten Uhrzeit abgerufen werden. Und nicht zuletzt kann die optimale Route zwischen Punkt A und Punkt B unter Vermeidung von Untiefen und Hindernissen ermittelt werden. Da GPS eine autarke Technologie ist, die im „Flight Mode“ funktioniert, kann all dies auch ohne Internetverbindung genutzt werden, sofern Sie zuvor die Karten und Wetterdienstfunktionen in die App geladen haben.

Konteradmiral Jean Cras, Erfinder des Cras-Kurslineals, das lange Zeit dazu diente, die Route zu zeichnen und den Kurs zu kennen, dürfte sich in seinem Grab umdrehen: Mithilfe eines Gehäuses, das in eine Hosentasche passt, kann heutzutage ein Seefahrer, der keinerlei Kenntnisse der Geometrie hat, die ideale Route ermitteln.

3. Die Grenzen des Smartphones

Wir müssen jedoch auch auf die Gefahren hinweisen, die diese Art der Seefahrt „2.0“ mit sich bringt. Das Smartphone kann nicht alles ersetzen. Dies trifft ganz besonders dann zu, wenn Segelboote benutzt werden, für die kein Führerschein oder Ausbildung erforderlich sind, die aber ohne ein gutes Gespür für die Seefahrt und theoretisches Wissen über das Boot und seine Umgebung extrem gefährlich sein können.

Auf der falschen Seite in eine Fahrrinne einfahren oder auf Kollisionskurs mit einem Frachtschiff zu gehen, das Zehntausendfache des Gewichts des eigenen Bootes wiegt, ist in der Regel unverzeihlich und noch kann ein Smartphone hier keine Abhilfe schaffen.

Die Schifffahrt erfordert besonders in viel befahrenen und gefährlichen Gebieten ein handfestes Know-how. Wissen, wie man auf eine Windböe reagiert, die Risiken einer Ausfahrt aufs Meer kennen und beherrschen, wissen, wie man eine Person einholt, die über Bord gegangen ist oder auch der Umgang mit den üblichen Kommunikationsmitteln (UKW-Funk) sind Elemente, die Ihr Smartphone nicht für Sie regeln kann. Zum Beispiel ist es undenkbar, den Kurs Ihres Schiffes von Ihrer Koje aus über das Smartphone zu verfolgen, ohne eine aktive und visuelle Präsenz auf dem Bootsdeck zu haben.

4. Ja zum Smartphone, aber nicht als alleiniges Instrument…

Band of Boats schlägt zu diesem Thema die Lektüre des Artikels „Auf einem Segelboot segeln lernen und wie man sich perfektioniert“, er fasst unsere Tipps für eine gute Vorbereitung auf die Seereise zusammen.

Das Bootfahren nur mit einem Smartphone ist also möglich. Dieses einfach zu bedienende Hilfsmittel macht die Navigation leichter und lässt die Stapel vom Salz zerfressener Seekarten in Vergessenheit geraten. Die Regeln der Seefahrt muss man aber dennoch kennen und wissen, wie man sich als Seemann zu verhalten hat – denn eine Smartphonebatterie hält nicht ewig.